Max: Der Blick in die Sterne
Informationen zur Person
Mein Name ist Max, 20 Jahre alt (jung😉) und Bernhof bei Gleiritsch ist aktuell noch mein Hauptwohnsitz, jedoch ist Graz der primäre Aufenthaltsort durch das Studium.
Du hast dich schon früh in der Sternwarte Dieterskirchen engagiert. Was macht den Ort so besonders?
Wie auch in vielen anderen Bereichen meines Lebens ist mir das soziale Umfeld das wichtigste, egal wo ich bin. So ist es auch dort. Von Anfang an, 2014, habe ich mich wohlgefühlt unter den Kollegen, mit denen entweder die Fachgespräche oder auch einfach Konversationen über Privates, auch heute nicht langweilig werden. Der Verein ist mittlerweile so wie mein zweites Steckenpferd, die Fliegerei bzw. Pilotencommunity, eine Art große Familie.
Du studierst Luftfahrt. Wie lange dauert das Studium und welche Themen werden dort behandelt?
Das Studium dauert 3 Jahre, also 6 Semester. Es ist sehr mathematik-, elektrotechnik- und programmierlastig. Jedoch kommen auch Fächer wie Englisch, Betriebswirtschaft oder Projektmanagement im Curriculum vor.
An meinem Studium begeistert mich am meisten:
Das breite Spektrum an Wissen, das man vermittelt bekommt und man allen naturwissenschaftlichen Vorgängen in der Fliegerei und drum herum sehr ins Detail auf den Grund geht.
Welche drei Eigenschaften sollte man auf jeden Fall mitbringen, wenn man diesen Weg gehen möchte?
Selbstdisziplin, Leidenschaft für die Thematik und natürlich ein gewisses Grundverständnis für Naturwissenschaften (MINT-Fächer)
Vervollständige den Satz: Frauen in der Luftfahrt …
sind leider immer noch sehr in der Unterzahl im Vergleich zu den männlichen Kollegen. Jedoch geht die Frauenquote deutlich nach oben, was auch den Social Media, positiv, geschuldet ist, da sich immer mehr begeisterte Menschen dort, egal welchen Geschlechts vernetzen und motivieren.
Der Blick in die Sterne: In 10 Jahren …
kann sich das Thema Weltraumforschung in viele Richtungen entwickeln. Wenn man manche aktuellen weltpolitischen Situationen betrachtet und etwa die Energiereserven irgendwann stark dezimiert werden sowie Energiepreise dagegen noch weiter steigen, muss vielleicht die Expedition des Alls sogar in den Hintergrund rücken. Andererseits wird aktuell in vielen großen Industrie- und sogar Schwellenländern der Welt fleißig geforscht und jeder will in den Weltraum. Das Thema bemannter Mondflug steht zurzeit ganz vorne, auch der Mars soll ein Ziel sein. Also drücken wir die Daumen und appellieren wir an den gesunden Menschenverstand. Die Neugierde für die Expedition von unbekannten Regionen unseres weiten Universums darf nicht verloren gehen. Mittlerweile zeigen die Prioritäten der einzelnen Global Players meist nur auf den eigenen wirtschaftlichen Erfolg sowie Macht ohne Rücksicht auf die anderen oder die Überlebenssicherung der kommenden Generationen, wofür Forschung unerlässlich ist.
Dem Landkreis Schwandorf bleibe ich immer verbunden, weil …
ich dort meine Kindheit und Jugend verbracht und viele tolle Menschen kennengelernt habe auf meinem Weg. Das Projekt „Volkssternwarte und Planetarium in Dieterskirchen" wäre ohne Förderung des Landkreises ja auch gar nicht möglich geworden. Darüber hinaus ist die Natur an vielen Fleckerl sehr einzigartig. Das eignet sich bestens zum Abschalten und „sich erden lassen“. Ich habe diese Zeit immer liebend gerne sowohl zum Sport machen genutzt, als auch zum Fotografieren an den unterschiedlichsten Orten. Die entstandenen Bilder teile ich auch regelmäßig auf dem Instagram Account, Foto-Online Shop oder Website meiner Sternwarte in Bernhof.
Wann sehen wir dich das erste Mal auf der ISS?
Ich würde dazu gerne eine konkrete Aussage tätigen können, aber das hängt von unglaublich vielen Faktoren ab. Zum Einen davon, wie sich das Projekt ISS im aktuellen und nächsten Jahrzehnt entwickelt und sie bis dahin überhaupt noch betrieben wird, zum Anderen, wann ich mich bewerben kann, da sehr viel Berufserfahrung erwartet wird, und zuletzt, ob das harte Auswahlverfahren (Selektion von 4-8 neuen Astronauten aus Tausenden Bewerbern) erfolgreich ist.
Wer weiß, vielleicht wird der Weltraumtourismus auch mal so erschwinglich, dass es auch für nicht „offizielle Astronauten“ möglich sein wird, ins All zu fliegen.